Freitag, 10. August 2012

Tipp: Misfits

Gutherzige, stählerne Superhelden im farbenfrohen CGI-Gewand beherrschen das Kino Universum. Sie haben trainierte, muskelbepackte Körper, ein makelloses Gesicht und weiße Zähne, um ihre Feinde zu blenden. So richtig kann sich kein Zuschauer mit denen identifizieren, außer er leidet unter mächtigen Höhenflügen. Das es anders geht, ganz normale Jugendliche mit ihren Macken urplötzlich Superkräfte bekommen, der Einzige "Gut gegen Böse" Twist nur mit sich selbst ist, hat schon als jüngstes und wohl bekanntestes Beispiel der Film "Chronicle" bewiesen. An der Stelle werden Menschen mit zu viel Hipster-Attitude rufen "Stop! Es gab da diese eine Serie, die war schon lange davor!". Ich kann euch versichern, auch davor gab es schon ähnliche Serien und auch die haben das Rad nicht neu erfunden ("Hereos", "Reaper", "Dead Like Me", "Buffy", "Charmed" und "Xena", um ein paar Wenige zu nennen).


Was es jedoch viel zu selten gibt, sind ehrliche Serien wie "Misfits". Die britische Show versteckt clever das altmodische Konzept eines Jugenddramas aus typischen Teenagerproblemen in einer riesigen Verpackung rund um neu erworbene Kräfte, wie man damit umgeht und für welche Zwecke man sie verwendet. Dabei geht es logischerweise nicht um strahlende Helden, sondern dem genauen Gegenteil, nämlich fünf vorbestraften Jugendlichen, die selbst noch nicht wissen, auf welcher Seite sie nun stehen. Diese Hauptprotagonisten werden erst dann richtig interessant, wenn ihre ganzen unterschiedlichen Eigenheiten aufeinander treffen und somit überaus amüsante, sehr gut geschriebene Dialoge und Situationen entstehen.


"Misfits" ist keine Action-Serie, sondern konzentriert sich auf seine fünf (Anti-)Helden und deren Geschichten, ohne aber auch nur ein Funken langweilig zu werden, da immer wieder ein neuer, spannender Aspekt eingeworfen wird, jedoch dabei nie die Kerngeschichte aus dem Auge verliert. Untermalt wird das durch einen auserwählten Soundtrack, der aus einem Genremix zwischen elektronischen Klängen der europäischen Szene, Indie, Dubstep Remixen und guten alten Rock besteht. Die erste Staffel ist seit Januar 2012 als DVD erhältlich, besteht aus sechs Folgen, die jedes Mal rund 45 Minuten gehen. Wie immer wird empfohlen, sich die Serie im charmanten, britischen Original anzuschauen, wobei selbst Profis beim Akzent von Lauren Socha in die Knie gezwungen werden könnten.


Cheers,
Chris

Wer uns sagen möchte, dass der Tipp drei Jahre zu spät ist und die Serie schon fast 2 Millionen bekennende Facebookfans hat, geht dafür auf unsere fast genauso große Fanpage, lässt dabei aber bitte nicht seinen Kaffee in Starbucks kalt werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen