Dienstag, 7. August 2012

Kritik: Bernie

Wenn man den Namen Jack Black vernimmt, ist wahrscheinlich das Letzte was man erwartet einen anspruchsvollen Film zu sehen, obwohl er in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen hat, dass er auch durchaus Rollen übernehmen kann, die Niveau mit sich bringen ("The Holiday"). Nach dem Flop "Gulliver's Travels" scheint sich Herr Black dazu entschlossen zu haben, etwas tiefgründigere Komödien anzustreben ("The Big Year") und man merkt, es steht ihm richtig gut, denn er schafft es, seine Charaktere glaubwürdig rüber zu bringen. In "Bernie" ist das auch nicht viel anders, denn hier übernimmt er den Charakter des sympathischen Leichenbestatters und Multitalentes Bernie Tiede, welcher nach  einer wahren Person und dessen Geschichte nachempfunden wurde.


Regisseur Richard Linklater hatte sich bereits in Zusammenarbeit mit Jack Black einen Namen durch "School Of Rock" gemacht gehabt, wer jedoch an der Stelle eine ähnliche Komödie erwartet, liegt falsch, denn "Bernie" ist rabenschwarzer Humor um ein missverstandene, angeblich viel zu gutherzige Person, die wegen eines Mordes angeklagt wird. In der Vergangenheit hat Linklater schon des Öfteren bewiesen, dass er durchaus mehrere Genres ansprechen kann. So überzeugte er schon in der düsteren Zukunftsvision "A Scanner Darkly" und lies einen Abschnitt von Orson Welles Leben in "Me and Orson Welles" rekapitulieren. Mit "Bernie" macht er wieder einen vollkommen neuen Sprung, nimmt sich Matthew McConaughey in seiner Lieblingsrolle als Südstaaten-Anwalt und die immer noch grandiose Shirley MacLaine als Opfer Marjorie Nugent.


Der Film ist langsam, schleppt sich ohne großen Spannungsbogen vor sich hin, was aber gewollt ist, leider nur nicht immer der Fall der Zuschauern sein wird. Jedoch mimt Jack Black seinen Charakter so gut und überzeugend lustig, dass wenn man ihn eh schon gerne sieht, man über diese Schwächen hinwegsehen können wird. Besonders das Zusammenspiel zwischen Black und MacLaine in einer ungewöhnlichen Beziehung macht einfach nur Spaß anzusehen, ist aber leider - wie im Trailer zu sehen - auch viel zu schnell wieder vorbei. Wer nichts von den wahren Begebenheiten um Bernie Tiede mitbekommen hat, könnte das Ende durchaus überraschen, ansonsten ist es ein typischer Einblick in die Südstaaten, mit all den leichtgläubigen Einwohnern, Klischees und manchmal auch rückständigen Ansichten.

Cheers,
Chris


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