Dienstag, 7. August 2012

Kritik: Mientras Duermes (Sleep Tight)

Regisseur Jaume Balagueró beweist erneut, dass er ein Händchen für guten Horror hat, den Hollywood seit langem durch mittelmäßiges Franchise wie "Paranormal Activity" missen lässt. Diesmal wendet er sich vom "REC" Titel ab und geht näher auf die menschliche Psyche und deren Abgründe ein, bleibt seinem Apartmentkomplex treu, lässt diesmal aber die Untoten weg und nimmt sich dafür einen Hausmeister, der es liebt, wenn alle Menschen um ihn herum leiden müssen. Klingt doch schon mal absolut sympathisch.


"Sleep Tight" widmet sich dem Hauptcharakter César, welcher wunderbar und absolut überzeugend von Luis Tosar gespielt wird und irgendwie an eine ernstere Version von Hank Azaria als Gargamel erinnert. Dieser gibt sich nach Außen, als wäre er ein fürsorglicher, schüchterner Hausmeister, ist jedoch im Kern ein diabolischer Mistkerl, der in alter Dr. House Manier alles um sich herum so leiden sehen will, wie er selbst leidet, um damit Befriedung zu erlangen. Besonderer Dorn im Auge ist ihm dabei die immer gut gelaunte Mieterin Clara (Marta Etura), welche er Nachts terrorisiert, in dem er sich in ihr Zimmer einschleicht und allerlei "Unsinn" anstellt, die ihr das Leben zur Hölle machen.


Während des Films wächst einen César auf eine abartige Art und Weise ans Herz, denn immer ist es spannend, wenn er einen neuen Plan ausführt, um seine Mitbewohner zu quälen. Man möchte wissen, wie es weitergeht, warum er das macht, was er macht und deswegen hofft man insgeheim darauf, dass er nicht auf frischer Tat ertappt wird, was den Film außergewöhnlich und gut macht. Im Verlauf der Geschichte nimmt das Szenario immer mehr ungewollt komische Seiten an, bis es zum erwartet schrecklichen Ende kommt, an dem der Hausmeister sämtliche Bonuspunkte sofort wieder verliert.

Wer mal wieder einen Thriller auf hohen Niveau und ohne viel Action, aber dennoch einer Menge Spannung sehen möchte, der sollte sich "Sleep Tight" auf alle Fälle antun.

Cheers,
Chris

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