Dienstag, 7. August 2012

Kritik: [REC]³ Génesis

An der "[REC]"-Reihe erkennt man gut, wie sehr Filme von Teil zu Teil abnehmen können. Das Zombie-Thema verliert langsam an Biss, den Drehbuchautoren fallen keine Neuerungen oder Story-Twists mehr ein und so allmählich entwickelt es sich ins Lächerliche. Dass das gar nicht so schlimm sein muss, beweist der dritte Teil "REC 3: Genesis" - wenn man denn offen für ein neues Konzept ist, was man aber schon viel zu oft bei anderen Filmen gesehen hat.


Statt dem Apartment wird diesmal eine Hochzeitsfeier als neues Setting für die Miniapokalypse gewählt, was Regisseur Paco Plaza offensichtlich mehr Freiraum für Experimente erlaubte, da Kollege Jaume Balagueró nicht mehr mitgemacht hat, der Film so in eine komödiantische  - und nicht wie gewohnt ernste - Schiene abdriftet und nach den ersten 20 Minuten das typische Wackelkamerakonzept verworfen wird. Wer also erwartet, dass hier im Stil der zwei vorherigen Filme gedreht wurde, wird an der Stelle schon recht enttäuscht sein, bis es dann zum ersten richtigen Gemetzel kommt. Nachdem bei den Vorgängern das Auge auf die Entstehung der Zombies und auf Spannungsaufbau gesetzt wurde, ist hier altbackenes, trashiges Gliedmaßen entfernen Programm und die versprochene Entstehung des Virusausbruchs wird nur sehr kurz angedeutet.


Die Charaktere sind typisch angesetzt. Es gibt den frisch gebackenen Ehemann und Helden namens Koldo, auf der Suche nach seiner hübschen Frau Clara, die es jedoch in der Zwischenzeit schafft, sich selbst durch die Horden von Untoten zu schlagen. Die Nebendarsteller sind lustig umgesetzt und besonders Sponge John sorgt für den einen oder anderen Lacher, jedoch sind sie typischerweise auch schnell wieder weg vom Fenster. Wie schon im zweiten Teil wird wieder Bezug auf den religiösen Aspekt genommen, was so manchen Ungläubigen und Zweifler sicherlich auf den Magen schlagen wird.

"REC 3: Genisis" wird eine Seite Fans sehr enttäuschen, die andere Seite könnte es erfrischen. Wer so oder so auf Zombieslasher steht und dem ersten Teil nichts abgewinnen konnte, der sollte Diesen auf alle Fälle eine neue Chance geben. Da sich das Franchise gut verkauft, ist auch schon "REC 4" in Planung, soll diesmal aber die Reihe mit einer kompletten Apokalypse abschließen. Ob dann ein Mittelweg zwischen ernster Story und witzigen Slasher gefunden werden kann, bleibt abzuwarten.

Cheers,
Chris

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