Montag, 2. Juli 2012

Kritik: Lockout

Wir drehen 12 Jahre zurück. Guy Pearce hat seine Paraderolle in "Memento". Gigantischer Film. Was zum nachdenken. Was zum mehrmals schauen. Ein vielversprechendes Talent. Guckt man sich den Trailer zum neuen Guy Pearce Film "Lockout" an, könnte man meinen, die Rolle ist zwar nicht seinem Talent entsprechend, aber trotzdem passend.


Er verspricht knallharte Action, mit coolen Sprüchen, flach, trashig und anspruchslos, ganz oldschool, als wäre es ein inoffizieller Nachfolger von "Escape From L.A.". Vor rund 20 Jahren hätten Frauen eine solche Vorschau noch mit Sprüchen wie "Typischer Männerfilm!" abgewunken und darum gebeten, lieber doch "When Harry met Sally..." zu schauen. Diese Sprüche hört man aber kaum noch. Genauso wenig wie es kaum noch solche Filme gibt, wie im Trailer versprochen. Stattdessen wird eine langweilige Story vorgelegt, durch die man sich in vereinzelten, nicht sonderlich spektakulären Action-Passagen quälen muss. Das wird auch noch mit PG13 freigegeben, weil es sollen ja mal wieder auch jüngere Zuschauer angesprochen werden, jedoch darf man dadurch auch keine schön trashigen, blutigen Sequenzen einbauen, die den Film wenigstens etwas kultig gemacht und schlichtweg gepasst hätten.


Größter Fehler, den man als Castingagent machen kann: eine Person der Twilightbesetzung wie Maggie Grace (96 Hours) anzuwerben. Da ist doch böses Karma schon vorprogrammiert. Die hat schon in der Serie "Lost" nicht sonderlich überzeugen können, weswegen sie wahrscheinlich auch keinen sonderlich langen Auftritt dort hatte. Einziger, der wirklich etwas heraus sticht und, leider nur äusserlich, irgendwie an Robert DeNiros Rolle aus "Taxi Driver" erinnert, ist Joseph Gilgun, bei dem schnell das Gefühl bekommt, dass er gar nicht so viel für die Rolle üben musste und von Natur aus einen verdammt guten Psychopathen mimen kann. Ob das wirklich ein Grund ist, sich diesen Film anzuschauen, bleibt Jeden selbst überlassen.
Als ich mir den Film anschaute, waren die ersten 5 Minuten vielversprechend. Es wurde mit Luc Bessons Drehbuch geworben. Was Luc "Midas" Besson berührt, wird meist Gold, aber in seltenen Fällen auch mal zu Mist, wenn es z. B. nicht dementsprechend gut umgesetzt wird. Mein Tipp an der Stelle wäre es, sich den Trailer und die ersten 5 Minuten des Films anzuschauen (siehe folgendes Video), denn dann hat man sämtliche Highlights in 7 Minuten zusammengefasst und spart sich den restlichen Unsinn.

Wahrscheinlich hat der gute Herr Besson nur die ersten 5 Minuten
geschrieben.

Cheers,
Chris

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