Sonntag, 22. Juli 2012

Kritik: Detention + Musikvideos by Mr. Kahn

Wenn man sich den Trailer zu "Detention" anschaut, denkt man wahrscheinlich in erster Linie, es sei ein typischer Horror-Teenie-Slasher Flick ala "Scream" - bis man ab 01:58 einen Bären in ein Ufo steigen sieht.


Diese seltsame Sekunde des Trailers ist nur die Spitze des Eisberges und verrät nicht annähernd die wirklich vielen verwirrenden, chaotischen, absurden Handlungen, Stilmittel und Genres, an denen sich Regisseur Joseph Kahn bedient hat. Wer vorher noch nichts von Joseph Kahn gehört hat: der Kerl hat seit den 90ern unendlich viele Musikvideos ziemlich angesagter Bands, Gruppen und Künstler produziert, was vielleicht einen kleinen Einblick darauf gibt, was auf einen zukommt. Eine Auszug findet ihr am Ende der Kritik.


Offensichtlich hat er sich schon immer an diversen Filmen aus den letzten 30 Jahren bedient und sich mit "Detention" dazu entschlossen, diese in 93 Minuten zusammenzufassen. Hier geht es nicht nur um einen typischen Maskenträger, der gerne Minderjährige abschlachtet, denn hinzu kommen Genres aus allen Sparten, wie die Entführung durch Aliens, Body-Swap-Comedy zwischen Mutter und Tochter, Zeitreisen, Mistery, Popkultur-Rückblenden, Nerds vs. Jocks, einen Prom-Abschlusstanz, Mutationen, Liebesgeschichten, Bombenanschläge und sogar die Apokalypse selbst. Wer denkt, dies alles in einen Film zu verpacken ist unmöglich, der hat absolut recht, denn es dieser gezwungene Mix überfordert von Anfang bis Ende.

Die Rollen und ihre Darsteller selbst bringen absolut keine schauspielerischen Höchstleistungen. Sogar der angesagte Newcomer Josh Hutcherson geht als cooler Aussenseiter Clapton Davis ziemlich unter und auch etwas erfahrenere, wenn auch unbekanntere Schauspieler wie Dane Cook können da nicht viel dran ändern. Hauptdarstellerin Shanley Caswell erinnert sehr stark an eine noch tollpatschigere, kritischere Version von Anna Faris Rolle aus der Scary Movie Reihe, auch wenn Shanley durch ihre Hipster nieder machenden Sprüche deutlich auf dem aktuelleren Stand ist und somit den Nerv der Zeit trifft. Im Umkehrschluss ist das aber gar nicht mal so übel, denn die Rollen müssen überzogen sein, damit es sich besser an der trashigen Thematik anpassen kann.

Es wird hier kein Meisterwerk geboten, aber es ist etwas Frisches, dass man sich als Filmfan geben sollte und sei es nur, um eine Liste mit den zahlreichen Verweisen auf andere Filme zu führen. Die Freundin ist eh spätestens mit Josh Hutscherson als Hauptrolle überzeugt und wer keine hat, der freut sich auf ein Wiedertreffen mit Jesse Heiman, denn der hatte wahrscheinlich in keinen seiner unzähligen Gastauftritte als dicklicher Nerd eine Dame an seiner Seite.

So close...

Joseph Kahn produzierte Musikvideos

Cheers,
Chris

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