Freitag, 25. Mai 2012

Kritik: God Bless America

Ja, der Vergleich kommt hier auch, den wahrscheinlich jeder zweite Möchtegernkritiker macht: In den frühen 90ern war es Michael Douglas, der mit der Gesellschaft als Ottonormalverbraucher abrechnete, ausflippte und sich durch die Herzen eines so manchen genervten Menschen schoss.


"God Bless America" ist sozusagen der inoffizielle Nachfolger. "Falling Down 2.0". Statt Burgerketten und Nazis mit Waffenfetisch, wird hier auf Indiefilmbasis und schon etwas expliziter mit nervenden Pseudoprominenten, Familie Phelps ähnlichen Überchristen und dummen Politikern gnadenlos abgerechnet.

Wir wollen natürlich nicht andeuten, dass wir sowas auch mal
nötig hätten.

Auch werden moralische Grundfragen gestellt und Paradoxen über die Ansichten des Hauptcharakters und dessen Motive dargelegt, was durch das Zusammenspiel zwischen Joel Murray ("Shameless") und Tara Lynne Barr zwar gut gelingt, aber noch längst nicht an seine Vorreiter herankommt, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn Bobcat Goldthwait wird sicherlich noch viele Chancen haben weitere solche Knaller zu bringen, da er u. A. auch lange für die Jimmy Kimmel Show verantwortlich war.

Es gibt natürlich auch schlechtere Beispiele für extreme,
fragwürdige Altersunterschiede.

Der etwas langatmig Spannungsbogen, das im zum Glück in den Hintergrund gerückte Tumorthema und das voraussehbare Ende mag nicht jeden Geschmack treffen, besonders diejenigen, die sich mit diesen Film angesprochen fühlen, aber für Leute, die sich noch nicht durch Massenmedien das Gehirn durchsieben haben lassen auf alle Fälle ein Blick wert.

Cheers,
Chris

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