Donnerstag, 14. Juni 2012

Kritik: Act Of Valor

Wäre Amerika ehrlich, würden sie Filme wie "The Patriot", "Pearl Harbor" und "Act Of Valor" schlichtweg in "America Fuck Yeah! 1 - 3" umbenennen. Da sie es aber nicht sind, dürfen wir uns mit nicht mal unterschwelligen Rekrutierungsbotschaften anfreunden, die (hoffentlich) nur bei US-Bürgern funktionieren. Während jedoch der über-patriotische Mel Gibson und die Draufgänger Ben Affleck und Josh Hartnett noch schauspielerische Talente mitbringen und für Schmunzler sorgen, bleibt das Kriegsdrama einfach nur eine fade, klischeehafte Geschichte, die versucht, möglichst realistisch zu sein.


Vielleicht mag es viele Zuschauer begeistern, wie U.S.-Navy Seals im Einsatz tatsächlich vorgehen würden, da die Besetzung aus echten Soldaten besteht, aber Unterschiede sieht man zu gut gecasteten Schauspielern als Laie nicht wirklich, denn diese absolvieren heutzutage oftmals extra ein verhältnismäßig kurzes Training oder werden von ausgebildeten Soldaten gecoacht. Warum man also den Navy-Seals nicht ein paar kurze Schauspielerlektionen erteilen konnte, mag ein Rätsel sein, aber somit werden die pseudoemotionalen Gespräche über Familie, Ehre und böse Buben einfach nur zu einem lachhaften Kameraschwenk zwischen zwei Menschen, die sich emotionslos gegenseitig annicken, sobald der Andere redet.

Wer dazu noch über das schwache Skript einer typischen Terrororganisation, die - oh Wunder - Amerika durch neuartige Waffen brennen sehen will, ignorieren kann, der hat zumindest Spass an den zahlreichen Actioneinlagen, wobei selbst diese gegen Ende einfach nur lächerlich sind und unnötig sensibel sein möchten, was selbst Videospiele wie "Call Of Duty" schon wesentlich  besser gemacht haben und auch stark an diese erinnern, sei es durch eingeworfenen Egoshooterperspektiven oder den dramatischen Versuch des Helden, den Bösewicht im vielleicht letzten Atemzug das Leben zu nehmen.


Zum Schluss werden noch ein paar schöne Bilder hinterher geschmissen, die aufzeigen sollen, warum es denn so wichtig ist, dass man der Armee beitreten solltet, denn die U.S.A. ist so ein schönes Land, dass muss unbedingt vor erfundenen Terroristen gerettet werden. Ganz wie im echten Leben.
Das Ganze mag eventuell im Heimatland funktionieren (Rotten Tomatoes Audience Rating: 78%), aber bitte nicht im Rest der Welt, die in Filmen ja meist eh Terroristen- und Alienfrei bleibt. Wenn wir zukünftig auch vor solchen talentfreien Propaganda verschont bleiben könnten, würden wir auch nicht immer so viel über die Amis herziehen müssen.

Cheers,
Chris.

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