Sonntag, 3. Juni 2012

Artikel: 10 Loser aus Zeichentrickserien, die keine sind

Gute Zeichentrickserien hatten schon immer einen gewissen Bildungsauftrag. Dieser wurde meist durch einen heroischen Hauptprotagonisten umgesetzt, der dem jungen Zuschauer Moral, Anstand und das Herz immer am rechten Fleck zu tragen vermitteln sollte. Jedoch gibt es immer kleine Helden - manchmal Hauptdarsteller, manchmal Sidekicks - die schnell vergessen oder gar als Versager abgestempelt werden, obwohl sie oftmals eine Serie ausmachen bzw. ihr die gewisse Würze geben.
Welche das sind, klären wir hier.

10. Filburt (Filbert)
Bekannt aus "Rocko's Modern Life" (1993)


Der 21 jährige Filburt Shellbach, zur Hälfte Holländer, zur anderen Hälfte Franzose und ein bisschen Deutscher, ist der kleine Nerd mit der dicken Hornbrille, den fast jeder mal im Freundeskreis hat oder hatte, über den sich alle lustig machten und der es später zu einen erfolgreichen Geschäftsmann, Anwalt, Doktor oder Informatiker schafft, während die hochnäsigen Klassenclowns und Sport-Einser es lediglich zu Angestellten bei MC Donalds mit Mindestlohn bringen.


Warum ist er ein Loser?
Filburt ist ein richtiger Pechvogel. Um das noch zu toppen, ist er paranoid, verdammt neurotisch, egoistisch, ungehalten, ständig deprimiert und er redet sich bei jeder Gelegenheit raus, wenn ihm nicht nicht gerade schlecht wird. Also ein Typ, den man eher versucht zu meiden.


Warum ist er doch kein Loser?
Er ist der Woody Allen der Zeichentrickserien. Sowohl vom Charakter, als auch vom Äusseren. Nur ohne die Gerüchte. In seiner Karriere war er früher ein Genie, Athlet und Frauenheld, später sammelte er Erfahrungen in einer breiten Palette an Jobs wie z. B. an der Kasse im Supermarkt, Comicverkäufer, Angestellter eine Fahrrschule, Sänger, Koch, Fotograf und Profirecycler. Wenn es drauf ankommt, kann er sogar ein richtig guter Freund sein, der gleichgeschlechtliche Ehen befürwortet, womit er vielen Amerikanern weit voraus ist. Um dem noch eins drauf zu setzen, heiratet er eine Doktorin mit Behinderung, die einer ganz anderen Spezies angehört und zeugt mit dieser vier Kinder.


09. Scooby-Doo & Shaggy
Bekannt aus Scooby-Doo (1969)


So unzertrennlich wie Ben Affleck & Matt Damon, kann man Scooby & Shaggy einfach nicht einzeln benennen, deswegen bestreiten sie gemeinsam Platz 9. Zusammen mit ihren Freunden Fred, Daphne und Velma lösen sie seit über 40 Jahren die seltsamsten Fälle im treuen, unkaputtbaren Van, der Mistery Machine und haben schon einmal "The Simpsons" als die am längsten laufende Zeichentrickserie abgelöst, bis sie 2005 von selbiger Serie wieder vom Thron gestoßen wurden.


Warum sind sie Loser?
Es sind faulenzende, immer hungrige, Feiglinge. Während jedes Mal der Rest der Gang mit einen gewissen Ernst die Lage auskundschaftet, im ständigen Bewusstsein, wie wichtig der Fall für das Opfer ist, treiben die Beiden den größten Schabernack und wenn es ernst wird, ergreifen sie die Flucht, lassen sich erst durch Bestechung zum weiter machen animieren. Während der Rest der Truppe gewisse Fähigkeiten mit sich bringt, sind sie sogar ein Hindernis, da Scooby ziemliche Sprachschwierigkeiten hat, sich wenn es brenzlig wird dann mit Pfoten, Pfoten und (Hunde)Schwanz verständigen muss und eine der zahlreichen Monster, Geister, Wesen ihn nur abkitzeln bräuchte, damit er vollkommen ausgeliefert wäre.


Warum sind sie doch keine Loser?
Sie sind die unbewussten Anfänge einer ganzen Bewegung von Stonern. Noch vor Jay & Silent Bob. Noch vor Cheech & Chong, alles ganz versteckt, aber die Anzeichen sind offensichtlich. Man lese sich einfach noch mal den Text von oben durch und schon bekommt es für viele eine vollkommen neue Bedeutung von Drogenmissbrauch (Scooby Snacks), resultierenden Heißhunger, Faulheit und Paranoia (für andere Menschen sind es damit nur noch größere Versager).
Trotz ihres - offiziell unbestätigten - Drogenkonsums sind sie immer noch verdammt fit und schaffen es über längere Zeiträume zu rennen als wären sie Super Mario auf Pilzen. Dazu haben sie Daphne schon öfters gerettet als Superman Louis Lane und sind Meister der Verkleidung. In so gut wie jeder Folge verkleiden sie sich so, dass der Feind sie nicht erkennt und sie ihm sogar auf der Nase rumtanzen. 
Was ebenfalls nicht jeder Zeichentrickstar von sich behaupten kann: die gesamte Crew hat schon mit Batman und Robin zusammengearbeitet. Wäre auch mal eine nolanische Realverfilmung wert.
Sollte das immer noch nicht genügen: der Hund kann sprechen. Hallo?


08. Doug (Douglas Funnie)
Bekannt aus "Doug" (1991)

Danken wir den Rechteinhabern, dass wir nur den Sound eines
20 Jahre alten Cartoons hören dürfen.

Douglas "Doug" Funnie ist das typische, schüchterne Kleinstadtkind, aus einer klischeehaften, amerikanischen Familie, mit Vorgarten, Garage, Hund und seltsamen Nachbarn. Die Serie ist deshalb so ungewöhnlich, weil sie - bis auf ihren Zeichenstil - überhaupt nicht ungewöhnlich ist, denn sie durchstreift die typischen Ängste eines herangehenden Jugendlichen.


Warum ist er ein Loser?
Doug symbolisiert so ziemlich alles, was einen elfjährigen Aussenseiter ausmacht.  Er hat zwei Freunde, davon ist einer sein intelligenter Hund namens Porkchop (oder Porkey), der andere Skeeter, ein durchgeknallter Skater, der anscheinend täglich den Medizinschrank seiner Eltern plündert, dazu eine Beatnik-Schwester, die sich wegen ihrer "künstlerischen Begabung" für etwas Besseres hält (heute nennen wir das Hipster) und einen ziemlich durchgeknallten Nachbarn, der nicht mal seinen Namen richtig aussprechen kann und ihm Lebenstipps gibt, die alles nur schlimmer machen. Wenn er sich nicht in seine Fantasiewelt flüchtet, wird er - oder gerade deswegen - von seinem Erzfeind Roger gequält. Dieser symbolisiert so ziemlich jeden sitzen gebliebenen Bully ohne Zukunft, der aber in der Schulzeit ordentlich Spass mit den schwächeren Kids hat.

Eine etwas düstere Fan-Illustration des Künstlers
David McG (Quelle: davidmcg.net)

Warum ist er doch kein Loser?
Weil man sich mit ihm als Kind/Jugendlicher absolut identifizieren kann und selbst als Erwachsener noch mit ihm leidet, wenn man eine ähnliche Kindheit hatte (hier wird dreist davon ausgegangen, dass jeder der diese Seite besucht mindestens einen Bully und eine unerwiderte Jugendliebe mit sich bringt).
Wer hat sich damals nicht in seine kleine, eigene Fantasiewelt geflüchtet und Szenarien ausgedacht, welche die Welt retten, oder zumindest die Schulzeit? Doug Funnie macht das sogar noch ziemlich cool, denn er ist entweder Quailman (Superheld), Smash Adams (Geheimagent) oder Race Canyon (Indiana Jones)  und dort entkommt er zumindest der Friendzone in Form von seiner Angebeteten Patricia "Patti" Mayonnaise.

07. Kenny (Kenneth McCormick)
Bekannt aus "South Park" (1997)

Das Originalintro. Creepy as fuck.

Kenneth James "Kenny" McCormick, der wohl beliebteste Charaktere des South Park Franchise, welcher geflügelte Sätze wie "Oh my god! They killed Kenny! ... You bastards!" geprägt hat, bedarf keiner Erklärung.


Warum ist er ein Loser?
Sein Pech. Er ist in fast jeder Folge bis zur 5. Staffel auf grausamste Art und Weise gestorben, in der nächsten Folge wieder aufgetaucht, als wäre nichts gewesen, ohne das es seinen "Freunden" auffällt, in einer ärmlichen, gewalttätigen, alkoholkranken, arbeitslosen Redneckfamilie aufgewachsen und bringt durch seinen Parkerkapuzenfetisch kein verständliches Wort hervor. Sonst ist er eigentlich ein recht cooler, kleiner Pimp.


Warum ist er kein Loser?
ACHTUNG! SPOILERALERT! ER IST MYSTERION!
Die South Park Studios haben mit der 14. Staffel so ziemlich alle Geheimnisse gelüftet, die es noch zu lüften gab. Höhepunkt war dabei wohl der Gastauftritt von Cthulhu, welcher sich über mehrere Episoden zog und dabei sogar Justin Bieber vernichtete. Hier wird auch gezeigt, was für ein cooler, gutherziger Typ Kenny sein kann, wenn er sich in sein Kostüm zwängt. Warum nicht er derjenige ist, der Cthulhu stoppen kann, wird vielen Fans wohl ein Rätsel bleiben, denn irgendwie wäre das die sinnvollere Lösung gewesen, aber wann war South Park schon mal sinnvoll.

06. Ryoga Hibiki
Bekannt aus "Ranma 1/2" (1987)


Ryoga Hibiki, selbsterklärter Erzfeind des sexualdifferenzierungsgestörten Ranma Saotome, ist ein ewiger Romantiker mit dem Grips eines Ferkels, in welches er sich ironischerweise bei (kaltem) Wasserkontakt verwandeln kann. Der stetig deprimierte, 17 jährige Kampfsportler mit den Kräften einer Abrissbirne könnte so ziemlich alles haben, wäre sein Ego ihm nicht ständig im Weg.


Warum ist er ein Loser?
Wer schon mal nach einer alkoholreichen Party mit den Öffentlichen nach Hause gefahren ist und dabei einschlief, kennt das sicher: man wacht irgendwo im Nirgendwo auf und hat keine Ahnung, wie man schnellstmöglich in das heimische Bett kommt. Ungefähr so geht es Ryoga auch ohne Alkohol und Übermüdung, wenn er nur im Lebensmittelgeschäft gegenüber der anderen Straßenseite ein paar Einkäufe erledigen würde wollen. Wenn er nicht gerade ungewollt durch halb Asien reist, verursacht der kleinste Regenschauer, dass er sich in das putzige Ferkel "P-chan" verwandelt, was in Städten und Wäldern ein hungriges Todesurteil ist. Als wäre das nicht genug Pech für ein Leben, ist er unglücklich in Akane Tendo verliebt, welche aber in veralteter Tradition Ranma versprochen ist, dieser es aber nicht zu würdigen weiß (aber welcher Freund eines Schwarms weiß das schon).


Warum ist er doch kein Loser?
Er ist, bis auf seinen Orientierungssinn, der Bear Grylls für Kinder und Jugendliche, nur in Form eines Animecharakter. Wer könnte sonst monatelang in der freien Wildbahn Asiens überleben und danach noch fit genug sein, um Kämpfe gegen stärkere Gegner zu bestreiten (und zu verlieren)? Des Weiteren ist er durch seine Verwandlungskunst dazu im Stande, den feuchten Traum eines jeden Jugendlichen zu leben und kann, getarnt als putziges süsses Ferkel, jegliche Chance nutzen, mit tierlieben Frauen zu baden, in einen Bett zu schlafen und andere Kerle eifersüchtig zu machen, so dass man am liebsten eine Expeditionsgruppe gründen will, um selbst nach den verwunschenden Quellen zu suchen.


05. Lysop
Bekannt aus "One Piece" (1997)


"One Piece" ist die meistverkaufte Mangaserie aller Zeiten, was wohl an den liebenswert gestalteten Charakteren, deren Persönlichkeiten und Fähigkeiten liegt. Wer da jedoch heraus sticht, ist der feige Lysop, der weder Muskeln noch Kampferfahrung mit sich bringt und die Welt mit seinen Lügenmärchen berieselt.


Warum ist er ein Loser?
Durch seine schwierige Vergangenheit hat er sich einen pessimistischen und lügnerischen Charakterzug angeeignet, der ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Sein Vater ist schon früh zur See, seine Mutter starb kurz darauf an einer Krankheit, er war allein, was dazu führte, dass er es auch lange blieb, da er gerne Schabernack mit den Anwohnern seines Dorfes spielte, was zu einen typischen "Peter und der Wolf"-Effekt führte und ihn keiner mehr glaubte. Während der Rest der Crew Skills mit sich bringt, die in Kämpfen von großen Wert sind, ist sein einziger Vorteil, sich ein gutes Versteck zu suchen und sich davor zu drücken.


Warum ist er doch kein Loser?
Genau wie der Rest der Strohhutbande, besitzt natürlich auch er wichtige Fähigkeiten, die er einfach nur viel später erkennt und ausarbeitet. Ohne Elbensinn, schafft er es mit seiner treuen Schleuder einen Babyseeteufel die Eier aus 1.000 Meter Entfernung präzise zu entfernen, was neben seinen Ablenkungsmanövern durch die erwähnten Lügengeschichten und seines Erfindungsreichtum schon einige Tage auf der Thousand Sunny gerettet hat. Im späteren Verlauf der Geschichte eignet er sich, wie jeder anständige Held, ein Alter-Ego namens "Sogeking" an, um damit seine Ängste zu überwinden - sogar mit eigenen Einführungssingsang.


04. Pinky
Bekannt aus "Pinky And The Brain" (1995)


Steven Spielberg hat in seiner Karriere als - zurecht - gefeiertes Regie-Genie massenhaft Blockbuster kreiert, welche die Filmlandschaft noch heute prägt. Selbst 1993 traf er mit seiner Produktion "Animaniacs" zwei Zielgruppen auf einen Schlag: filmvernarrte Erwachsene und Kinder. Eines der Segmente dieses Cartoons war so erfolgreich, dass es 1995 einen Spin-Off bekam und damit zwei der witzigsten Charaktere in der Serienwelt erschuf. Einer davon, Pinky.


Warum ist er ein Loser?
Pinky steht im ständigen Schatten des Intellektuellen Brain und die einzigen Weisheiten, die er von sich gibt, sind spontane Ticks wie "Narf", "Zoink" und "Troz". Wenn er nicht gerade in seiner eigenen Welt, dominiert aus Filmen und Fernsehserien versinkt, wird er ständig aufgrund seiner mangelnden Intelligenz degradiert, beleidigt oder geschlagen.


Warum ist er doch kein Loser?
Trotz der Art und Weise, wie er von The Brain behandelt wird, ist Pinky eine herzensgute Maus, die sich gerade zu mütterlich und trotz aller Differenzen um sein wesentlich klügeres Gegenstück kümmert, es sogar gut findet, von ihm soviel Aufmerksamkeit zu bekommen, egal in welcher Form. Im Grunde ist er auch gar nicht so dämlich, denn ständig zitiert er zusammenhangslose Anekdoten aus Serien, Filmen & Co., was ein sehr gutes Gedächtnis beweist. Wenn man diese Charakterzüge mit seiner Fähigkeit zur Telekinese multipliziert, kommt dabei quasi ein Jedi-Maus-Padawan heraus und alleine diese Tatsache macht ihn zu einen der charismatischsten Figuren, die je gezeichnet wurden.



03. Krillin (Kuririn)
Bekannt aus "Dragon Ball" (1986)


Krillin, der erste und beste Freund des Saiyajin Son Goku, war anfänglich so ein richtig kleiner mieser Kerl, was wohl daran lag, dass er schon früh von seinen Mönchskollegen gemobbt wurde. Im Verlaufe der Dragon Ball Saga entwickelt er sich jedoch zum festen Bestandteil der Crew und ohne ihn, hätte die Serie sogar ein recht kurzes Ende gefunden.


Warum ist er ein Loser?
Wenn er nicht quasi in jeden Kampf den er antritt verliert, stirbt er. Insgesamt vier Mal, fünf Mal, wenn man die Alternative Zeitachse mitrechnet und gefühlte hundert Mal für Fans. Und als wäre das nicht schon genug, ist er Anfangs egoistisch veranlagt, über die gesamte Serie fast so frauenfixiert wie Muten Roshi und dazu noch ein ziemlicher Feigling und Unglückspilz, was z. B. die Youtubeserie "Dragon Ball Abridged" von der Parody-Truppe TeamFourStar aufnimmt.


Warum ist er doch kein Loser?
Krillin ist nicht Feige, sondern ziemlich clever. Zwar schafft er es, sich immer wieder töten zu lassen, aber das auch aus guten Grund, wenn z. B. Zeit geschunden werden muss, oder Gegner auf den ersten Blick keine Schwachstelle haben, die er erst entdeckt, um so seinen Gefährten den Allerwertesten zu retten. Klar drückt er sich auch gerne mal vor Kämpfen, aber mal ehrlich: wenn man einen ausgewachsenen Gorilla zur Brunftzeit gegenüber steht, würde man auch die Flucht ergreifen, weil es einfach nach der klügeren Entscheidung klingt. Ausserdem hat seine frauenfixierte Art dazu geführt, dass er die Fantasie eines jeden Sci-Fi Geek lebt und einen Androiden heiratete. Sieht man mal vom unlogischen Resultat ab, dass  Android(in) C-18 ein Kind mit ihm bekommt, ist das schon eine derbe Leistung. Wem das noch nicht reicht, der sollte sich ins Gedächtnis rufen, dass er fast bis zum Ende so ziemlich der stärkste Mensch auf Erden ist.


02. Charlie Brown
Bekannt aus "The Charlie Brown & Snoopy Show" (1983 / u. A.)


Im Oktober 1950 wurde von Charles M. Schulz ein Comicstrip veröffentlicht, der in die Geschichte eingehen sollte. Die 4 Kasten Zeichnungen der US-amerikanischen Vorstadtkinder, mit all ihren Problem, die den (dort unsichtbaren und unverständlichen) Erwachsenen haargenau gleichen und gerade zu philosophisch hinterfragt werden, haben schon seit Anbeginn der ersten Ausgabe auf den Nerv der Zeit getroffen und dies über ganze fünf Jahrzehnte fortgeführt. Hauptfigur dieser Zeichnungen war Charlie Brown, welcher Schulz eigenen Persönlichkeit und Jugend nachempfunden ist und es folgten unzählige Anekdoten, Songs und Verneigungen, weil er genau das wiedergab, was jeden Menschen irgendwo bewegt.

Erster Comic vom 2 Oktober 1950.

Warum ist er ein Loser?
Egal was Charlie Brown angeht, es geht schief und so gut wie jedes Mal hinterfragt er es mit einfachen, aber dennoch tiefgründigen Fragen, warum dem überhaupt so ist, was einen Jeden zum grübeln bringt (der einigermaßen Grips besitzt). Sei es durch das Ärgernis in Form von Lucy, die mit ihren pseudopsychologischen Therapiesitzungen Situationen meist verschlimmert, das scheinbar nie zu gewinnende Baseballteam, was selbst wenn es gewinnt, immer noch nicht gewonnen hat oder eigentlich recht simple Dinge wie Drachensteigen und die scheinbar unlösbare Aufgabe, einen einzigen Baum dabei aus dem Weg zu gehen. 


Warum ist er doch kein Loser?
Charlie Brown ist die einflussreichste Figur im Comicgenre, die je existiert hat. 17.897 Strips, 2.600 Zeitungen, 355 Millionen Leser in 75 Länder, übersetzt in 21 Sprachen (danke Wikipedia), was sich locker auf Fernsehproduktionen übertragen lassen. Charlie Brown bewegt einfach alle Menschen, in denen ein kleiner Loser steckt. Deswegen ist er ein Held, und kein Loser. Punkt.


01. Fry
Bekannt aus "Futurama" (1999)


Good grief! Wie kann man nur Philip J. Fry auf den ersten und Charlie Brown auf den zweiten Platz setzen? Es ist halt Generationsbedingt. Matt Groening hatte schon mit den Simpsons eine der intelligentesten Serien auf einen im Grunde einfachen Niveau kreiert. Dies toppte er nur noch mit Futurama und seinen genialen Charakteren, einer davon: Fry.

Warum ist er ein Loser?
Fry symbolisiert perfekt und klischeehaft den faulen, nichtsnutzigen, trotteligen, träumerischen, dümmlichen Durchschnittstypen von heute, der durch eine unglückliche Fügung ins Jahr 2999 geworfen wird, so ziemlich alles verliert, was ihm etwas bedeutet und sich einer vollkommen neuen, fremden Welt anpassen muss, die noch durchgedrehter ist, als unsere heutige Zeit und das ist schon recht schwierig vorstellbar.


Warum ist er doch kein Loser?
Er spiegelt so ziemlich alles wieder, was die 80er und 90er Generation ausmacht. Im Grunde möchte er nur Spass haben und sein Leben leben, der perfekte Slacker sein, aber immer wieder steht irgendetwas Banales wie Arbeiten und Weltuntergänge im Weg. Was ihn aber wirklich ausmacht ist, dass er selbst den letzten gutherzigen Loser noch Hoffnung geben kann, denn nicht umsonst ist er schon der Friendzone entkommen, hat die Welt durch sein Unwissen retten können und hat ausserdem verdammt gute Skills in Videospielen, was ebenfalls der Erde schon zu Gute kam. Wegen diesen Unsinnigkeiten hat er den ersten Platz wohlverdient.


Wer noch weitere Ideen, Vorschläge oder Diskussionsanregungen hat, kann diese sich selbst erzählen. Oder er postet es in die Kommentare. Grammatikalische Fehler sind wie immer beabsichtigt.

Narf,
Chris

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