Donnerstag, 6. September 2012

Kritik: What To Expect When You're Expecting

Wann werden sie es endlich lernen, dass nur weil man eine große Menge an Schauspielern auf einen Haufen packt, es noch längst nicht bedeutet, einen guten Film zu produzieren? Gleich in den anfänglichen Minuten von "What To Expect When You're Expecting" sieht man in einem Freiluftkino "Dirty Dancing" im Hintergrund zu laufen. Verweise auf Klassiker können ja nett gemeint sein, aber dann sollte man auch den Hauptfilm so produzieren, dass er der gezeigten Anekdote würdig wird. Jedoch ist das Einzige, was diese Filme gemeinsam haben, ein (beziehungsweise mehrere) "Baby"(s).


Jennifer Lopez ("Anaconda") meldet sich nach einer langjährigen Schauspielerpause wieder zurück und so wirklich hat sie keiner vermisst, denn wie schon in ihren Vorgängern mit Riesenschlangen (wir meinen nicht die Nase von Owen Wilson) zeigt sie, dass ihre Talente höchstens für das Trashkino reichen. Neben ihr gesellt sich Elizabeth Banks ("Zack & Miri Make A Porno"), die seit ihrer Rolle in "The Hunger Games" höhere Ziele anstreben könnte, aber hier vollkommen untergeht. Cameron Diaz ("There's Something About Mary") rückt sich eh schon seit Jahren mehr und mehr in den Hintergrund und die vielversprechende Newcomerin Anna Kendrick ("50/50") sieht zwar wie immer gut aus, aber schafft es nicht, den 08/15 Liebespart wirklich überzeugend rüber zu bringen. Größtes No-Go bildet die Rolle der Rebel Wilson, die zwar in "Bridesmaids" sehr lustig war, aber seit der Rolle als peinliche, fettleibige Dame stecken geblieben ist (no pun intendend) und nichts Neues mehr bietet, sondern sich nur noch lächerlich macht.


Auf der männlichen Seite steht Dennis Quaid, dem seit  "Pandorum" wohl die guten Hauptrollen-Angebote ausgeblieben sind, jedoch einer der Wenigen ist, der einigermaßen heraus sticht. Wirklich schmunzeln kann man höchstens bei den kleineren Auftritten von Chris Rock ("Grown Ups"), Thomas Lennon ("What's Your Number?") und "True Blood" Werwolf Joe Manganielle (u. A.), die das Geschehen durch einen verschwörerischen Pakt zwischen frischen Vätern und deren ungeschriebenen Codex etwas auflockern. Dagegen bleiben die Männer der oben genannten Frauen Matthew Morrison ("Glee"), Ben Falcone ("Bridesmaids") und Chace Crawford ("Twelve") eher blass und uninteressant.


Irgendwie kommen arge Zweifel auf, ob sich Mütter tatsächlich mit dieser vermeintlichen Komödie identifizieren können, denn sämtliche Charaktere scheinen eine ordentliche Stange Geld zu verdienen, eine Menge Zeit zu haben und das ganz ohne Babypause. Warum die Bezeichnungen "Romanze" und "Drama" als Filmgenre öffentlich angegeben wird, ist ebenfalls fragwürdig, denn beide Arten sind so existent wie ein vernünftiger Plot rund um die einzelnen Rollen. So viele Storys auf einen Haufen, dass verbraucht natürlich auch eine Menge Filmminuten und so geht die Prozedur vom Schwanger werden bis zum Gebärden der einzelnen Damen fast zwei Stunden. Regisseur Kirk Jones beruft sich dabei auf das Finale, bei dem die frisch Geborenen in extra schönen Nahaufnahmen gezeigt werden, was sicherlich so manchen, für solche Sachen anfälligen Menschen, den schwachen Plot vergessen lässt, jedoch wird der Rest mit verbrauchten Phrasen und Situationen belagert, so dass er seinen Kopf gleich in eine benutzte Windel stecken kann.

Cheers,
Chris

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