Samstag, 8. September 2012

Kritik: Bachelorette

Meine Güte, war "The Hangover" erfolgreich, lasst uns doch einen ähnlichen Film machen, nur mit Frauen statt Männern in der Hauptrolle. Meine Güte, war "Bridesmaids" erfolgreich, lasst uns doch einen ähnlichen Film machen, nur mehr wie "The Hangover".  Bei solchen großartigen Ideen kommen Sachen wie "Bachelorette" raus, die sich, wie der Name schon sagt, um eine Junggesellin dreht, jedoch in Wahrheit das Augenmerk eher auf die Freundinnen geworfen wird. Zumindest waren die Ideengeber bei ihren Titeln ehrlich.


Die Freundinnen werden von Isla Fisher ("Wedding Crashers") als dümmliche Katie, Lizzy Caplan ("127 Hours") als, nennen wir es eigenwillige, Gena und der bekanntesten im Wölfinnen Pack, Kirsten Dunst als steife und gebildete Regan verkörpert. Was Letztere dort zu suchen hat, weiß man nicht, denn zwar passt sie in die Rolle gut rein, aber nicht im Film selbst. Diese ruinieren aus unerfindlichen Gründen das Brautkleid ihrer "besten" Freundin und begeben sich auf einen recht durchwachsenden Trip, um zu retten was zu retten ist. Dabei kommt die Person, um die es im Grunde geht, viel zu kurz, nämlich Rebel Wilson, die seit "Bridesmaids" an Hochzeiten in Filmen gefesselt zu sein scheint.


Unterwegs treffen sie auf James Marsden ("Hop"), der in einer passenden Rolle als ziemlich gemeines Arschloch zu sehen ist, bekommen Hilfe von Kyle Bornheimer ("Perfect Couples"), der etwas an einen jungen Dan Akroyd erinnert und von Adam Scott ("Friends With Kids"), welcher sich anscheinend als unentschlossener Frauenheld der zur Liebe findet etablieren will, aber bisher nicht wirklich überzeugend dabei war und auch hier nicht ist. 

Das Problem an "Bachelorette" sind aber nicht wirklich der Cast, der verbrauchte Plot und selbst der eine oder andere Witz zündet sogar, sondern es ist der einseitige, grenzwertige Humor, den man in letzter Zeit einfach zu oft sieht. Ständig werden peinliche Momente durch Situations erklärende Monologe, die das eben offensichtliche amüsant hervorheben sollen, untermalt und irgendwie gibt es davon bei den meisten heutigen Komödien einfach zuviel, da anscheinend die originellen Ideen auszugehen scheinen. Nur noch peinlicher sind da die harten Drogen, die im Film verherrlicht werden. Zwar hat es seine Konsequenzen, dass diese von sämtlichen Hauptdarstellern genommen werden, aber ein so wirklichen Fingerzeig gibt es nicht.

"Vielleicht ist es vorbei, wenn ich lange genug
auf Kirsten Dunst Beine starre."

Zum Moralapostel kann man auch mutieren, wenn man den deutschen Titel zum Film sieht, denn hier wird knallhart auf "Bachelorette" geschissen und man benannte den Film hierzulande in "Die Hochzeit unserer dicksten Freundin" um. Entschuldigen sie bitte, was? Durfte sich Mario Barth diesen Geniestreich ausdenken? Schwach, liebes Deutschland.

Cheers,
Chris

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