Montag, 3. Dezember 2012

Rant: Shorts 01 - Facebook-Schulmädchen wildern frei auf Zombie-Märschen

Mittlerweile hat "We Ain't Geeks" ganze 5.000 Klicks ernten können. Weiterhin bestehen diese überwiegend aus unseren Lieblingslesern: Bots. Wir möchten an der Stelle unseren Dank an die Schreiber dieser Programme ausdrücken, denn ohne euch würde die Blog-Funktion "Seitenaufrufe" mit samt ihren Statistiken und Aufzählungen tatsächlich Sinn machen. Feiern wollen wir das mit einer neuen Kategorie, nämlich den "Shorts". Für all die kleinen Rants, die keinen eigenen Eintrag im Blog wert sind, aber gemeinsam so stark sind, so dass sie mindestens einem echten Leser auf den Schlips treten werden.

Wir vermuten, diese immer warm eingekleideten "Hacker" verbergen sich hinter diesen "Bots".

Nachtrag zum Artikel der Süddeutschen: "Wenn Schulmädchen zu Lolitas werden"
Unser einmaliger Schreiber Eduard, der weiterhin fleißig an seiner Brockhaus-Analyse über den Film "Lost Highway" arbeitet, hat uns kürzlich diesen Artikel von der Süddeutschen zukommen lassen, in dem beschrieben wird, wie sich viele minderjährige, weibliche Teens in Facebook verhalten, sich Aufmerksamkeit erschleichen, in dem sie versuchen, besonders süß zu wirken, meist durch viele Herzchen (wir klärten auf) und einer schlechteren Rechtschreibung und Grammatik als ein erboster Bushido-Fan in der Youtube-Kommentarfunktion.

...

Wir möchten hiermit der Schreiberin dieses wirklich gelungenen Artikels, Frau Beate Wilde, anbieten, sich unser Facebookprofil für einen Tag auszuleihen und somit wird sie schnell die erschreckende Wahrheit erkennen, dass sich nicht nur Jugendliche mit Komplimenten, Herzchen und Abnormalitäten der deutschen Rechtschreibung auf ihren Facebook-Pinnwänden überhäufen, sondern auch durchaus Mittzwanziger, es also nicht zwangsweise etwas mit der Schulzeit oder jugendlichem Eifer zu tun haben muss, sondern eher um einen allgemeinen evolutionären Rückgang des Menschen, der nicht unbedingt Geschlechtsabhängig sein muss, denn auch Männer tendieren immer mehr dazu, ihre "weiche" Seite durch erbarmungsloses "fishing for compliments" zu symbolisieren und dabei nicht erkennen, dass sie eher wie ein nach Aufmerksamkeit schreiender "Jersey Shore"-Prolet in ausgebleichter Hänfling-Form rüberkommen, statt des gewünschten, heiß begehrten Ryan Gosling Typus.

Kommt hin.

Frei.Wild erlaubt keinen freien Willen
Apropos. Wie weich Bands in den letzten Jahren so geworden sind, erkennt man immer wieder, sobald Kritiker negatives über die Musik der betreffenden Gruppe äußern. Was für Mimosen das sein können, sieht man unter anderem dank des ZDF-Berichts über die Band "Frei.Wild", die sich auf Konzerten offenbar sehr gerne hart geben, aber anschließend jammern, wenn man den lyrischen Dünnpfiff nicht nur als schlecht empfand, sondern noch diverse Texte heraushört, die klingen, als wären sie frisch von einem NPD-Wahlplakat kopiert.

"...außer beim Klos putzen... und allgemein Gebäudereinigung... und  für Restaurants... und Gemüseverkäufer...  na eben so ziemlich die Arbeit, für die sich unsere Arbeitslosen zu schade sind und die trotzdem gemacht werden muss."

Die Band selbst scheint nicht zu merken, wie ihre Nationalgerichte vielen aufgeklärten Menschen schlichtweg nicht schmecken, wo man sich die Frage stellen muss, ob sie ihre eigenen Texte nochmal überfliegen oder es am Verständnis fehlt, soweit zu denken, dass Zeilen, wie toll Deutschland sei und wer nicht so denkt solle verschwinden, tierisch auf den Magen stoßen und zur allgemeinen Übelkeit führen. Man könnte eine Debatte darüber führen, warum Deutschland in Verbindung mit Nationalstolz einfach immer scheiße klingt, aber einem Ex-Nazi, der weiterhin mit abgemilderten Parolen um sich schmeißt so etwas zu erklären, macht ungefähr genauso viel Sinn wie einen Zombie ein vegetarisches Ernährungsbewusstsein beizubringen.

Außerdem geben wir nur wieder, was Olli Schulz schon wesentlich besser formulierte.

... und Zombies...
...sind auch eine gelungene Überleitung. Zombies sind Trend. Eine nicht unbekannte Tatsache. Und wie bei so unendlichen vielen Trends muss man sich fragen, ob die neu hinzugekommene Mehrheit sich überhaupt mit dem Thema auseinandergesetzt hat, oder nur die Oberfläche "total geil" findet.

Wir halten uns am Zombie-Typ, der seit den späten Sechzigern dank George A. Romero in den Köpfen vieler Fans verankert ist. Dieser repräsentiert ein willenloses Geschöpf. Dieses ist durch seine Unfähigkeit zu denken (beneidenswert), seine Konsum-Geilheit, der Abwesenheit jeglicher Moralvorstellung und vielen anderen, egoistischen Eigenheiten die Ursache für den Weltuntergang... und ein Verweis, wie verschwenderisch, dumm und rücksichtslos sich der Mensch selbst verhält.

Ironischer Fakt hierbei ist: Zombie-Walks sind ebenfalls ein Trend. Tausende Menschen verkleiden sich mühevoll als Untote... um was zu symbolisieren? Sich selbst? Ihre eigene Idiotie? Sicherlich gibt es Zombie-Walks, die auch einen kritischen Standpunkt beherbergen, wie zum Beispiel um auf Hungersnöte oder die globale Erwärmung hinzuweisen, aber die meisten Versammlung dienen keinerlei tieferen Sinn, haben keinerlei symbolischen Wert und sind einfach nur vorhanden, weil Zombies zur Zeit angesagt sind. Der wirkliche Witz ist hierbei aber erst, wenn sich neureiche Möchtegern-Zombies mit ihren überteuerten Smartphones abfotografieren, auf millionenschweren Foto-Plattformen prahlen, wie viel Geld durch Schminke und der nie wieder verwendbaren Kleidung ausgegeben wurde und wie viel Spaß es gemacht hat, blind einer Masse zu folgen, die immer nur nimmt und konsumiert, ausschließlich an das eigene Wohlergehen, aber nie vorausschauend denkt.

Hipsterzombies. Die Ironie im Doppelpack.

Ziel für den nächsten Zombie-Walk in deiner Nähe: Verkleide dich doch mal zur Abwechslung als "Überlebender" und jage so einer Horde einen Schreck ein, in dem du schreist "Mich bekommt ihr nicht, ihr Untoten Drecksäcke!" und dabei panisch deinen Zauberstab durch lädst.

Alias "Doppelläufige Remington Kaliber 12".

Cheers,
Chris.

Die herzlosen Zombiejäger von WAG gibt es auch auf der profitorientierten Plattform Facebook, ohne Schmink-Tutorials zum perfekten Zombie-Auftritt auf Youtube und Tumblr zerstören wir von innen heraus, in dem wir manchmal ganz dreist und unüblich eigene Texte an weitergeleitete Bilder anfügen.

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